Heute, im Jahr 2005, haben wir Tränen gelacht, der alten Zeiten wegen. Ein paar Dinge kann man wohl erzählen haben wir uns gedacht, und einmal für Sie zusammen gefasst.
Im Jahre 1965 hat Familie Dietrich das wurmstichige alte Wirtshäuschen gekauft und den Namen „Zur Erholung“ gegeben. Obwohl das Haus alt und ziemlich renovierungsbedürftig war, wurde sich frohen Mutes in die Arbeit gestürzt. An Zimmern mangelte es nicht, die waren reichlich vom Dach bis zum Keller vorhanden. Dabei muss man sich einmal vorstellen, wie klein das Haus damals war.
Im Jahre 1975 hat Sohn Armin Dietrich das Anwesen übernommen, und das mit nur 19 Jahren. Gasthaus „Zur Erholung“ war zwar nach wie vor der Name, aber mit der Erholung hatte angesichts des jungen Alters des Wirtes niemand mehr etwas am Hut.
1976 begann der erste Umbau und nach etwa einem Jahr ging es weiter. Kein Wunder bei dem Blödsinn den der Wirt und seine Gäste im Kopf hatten. Im Zuge der Renovierung und bei einigen kühlen Blonden ist unser heutiger Stammtisch entstanden. Den Erzählungen nach war das so: „Die Holzfäller haben regelmäßig ihren Feierabend hier verbracht und dabei das eine oder andere kühle Bierchen zu sich genommen. Irgendwann hatte einer der Herren die Idee den vorhandenen Tisch durch einen neuen zu ersetzen, da dieser doch gar nicht so recht hierher passte. Also nahmen die Holzfäller die Angelegenheit selbst in die Hand und das alte Inventar wurde einfach zerlegt. Weg war der Tisch, aber es musste auch ein neuer her. Unter Aufsicht der damaligen Ordnungsbehörde, gingen die Holzfäller dann kurz vor Mitternacht in den nahegelegenen Wald und fällten einen dicken Ahornbaum. Von dem Baum wurde eine dicke Scheibe abgeschnitten, die dann die Tischplatte des neuen Stammtisches bildete. Jetzt steht er immer noch da und es sind auch noch die drei dicken Nägel der Holzfäller zu erkennen, die sich damit verewigten. Lange brauchten sie für diese Arbeit nicht, kurz nach Mitternacht war alles erledigt.
1977 lernte Armin seine heutige Frau Christiane kennen. In der Zeit bis zur Hochzeit ist so einiges passiert und Christiane konnte sich gleich an das Leben hier im Vogelsberg gewöhnen. Aber lesen sie selbst:
Christiane hatte Besuch von einer Ihrer vielen Schwestern und es wurde reichlich gefeiert. Bei dem nächtlichen Gelage wurde wieder einmal kein Ende gefunden. Die Sperrzeit war vorüber, und plötzlich kam die Polizei. Was geschah dann ? Alle Anwesenden versuchten sich noch unter Tische, Bänke usw.. zu verstecken. Für die Schwester wurde es knapp und so versteckte diese sich einfach im Kühlschrank in der Küche. Aber keine Chance, unser Freund und Helfer fand sie auch dort.
1978 haben Armin und Christiane sich dann das JA-Wort gegeben und haben ab diesem Zeitpunkt die Kneipe zusammen geführt. Mit „Zur Erholung“ konnte man nun nicht mehr so viel anfangen, also musste ein neuer Name her. Bei einem Losverfahren wurden Namen von den Gästen zusammen getragen, auf Deckeln notiert und welcher Name wurde gezogen: Genau „Zum Sauwirt“ lautete der neue Name, und unter diesem Namen ist die Kneipe auch heute noch bekannt. An weitere Details des Losverfahrens kann sich heute niemand mehr erinnern.
1979 kam dann der erste Nachwuchs, Diana, klein süß und bereits reichlich frech.
1981 wollte noch einer das Licht der Welt erblicken, es war Kai der Lieblingssohn.(Gibt ja auch nur einen!)
Damals war hier im Vogelsberg noch Manövergebiet und man kann sich vorstellen wo des öfteren Soldaten landeten: Beim „Sauwirt“. Auch hier noch eine kleine Anekdote:
Erst einmal wurde nach der Einkehr dem Rang nach geduscht. Dann gab es Essen. Super Schnitzel, die damals, ganz im Stil eines bekannten Galliers, mit der Faust geklopft wurden. Aus Stiefelgläsern floss Bier, solang bis der Major befahl: “No more Boots for my Soldiers“ Was so viel hieß, dass es allen gereicht hat und die Stiefel weggestellt werden mussten. Heute in
2005 haben wir alle Renovierungsarbeiten erledigt und ein bisschen dazu gebaut. Wenn Sie mehr von alten Zeiten und dem heutigen wissen möchten schauen Sie einfach mal vorbei, es geht nicht mehr ganz so wild zu.
Wir schreiben das Jahr 2011 und unsere Geschichte hat sich etwas verlängert. Auch hier im schönen Vogelsberg bleibt die Zeit nicht stehen. Was in der Zwischenzeit so geschah?!
2005 Kai hat sich zwischendurch Räumlich verändert, ist aber nach einiger Zeit wieder zu 2006 zu Hause gelandet. Der Kühlschrank bei Mama hat gelockt!
Diana war eigentlich Aufgrund Ihrer Ausbildung seit dem 15 Lj. nicht oft zu Hause. Sie hat immer woanders gearbeitet, mal in Starnberg, dann in England und zum Leid jeder Eltern über den großen Teich hinweg in den USA. Schlussendlich hat auch hier der knurrende Magen dafür gesorgt wieder zurück zum Trauten Heim zu finden. Als wir nun alle wieder beisammen waren und Vier Mäuler gestopft werden mussten, haben Diana und Kai einen Folgenschweren Entschluss gefasst-,
ende 2006 Wir bleiben HIER! Wir wollen uns im Vogelsberg eine kleine Grundlage schaffen. Gesagt getan…. Dachten Sie! Die ganze Sache hat sich ewig lang hingezogen, bald zwei Jahre gingen ins Land bevor sich ein Bagger offiziell an die Arbeit gemacht hat. Na ja offiziell heißt-, wir haben hier und da ein Löchlein in die Erde gemacht und die ein oder andere….sagen wir, Vorbereitung getroffen! Es ist wie überall, die Mühlen Mahlen langsam und die Politik ist da nicht anders. Schlussendlich haben die beiden es nun Vollbracht.
2009 Die Pension Grünes Paradies von Diana & Kai eröffnet. Individuell Gestaltete Einzel,- Doppelzimmer und drei Blockbohlenhäuser sind geschaffen und freuen sich zahlreich gebucht zu werden. Im Internet und auch hier findet man Informationen dazu und vielleicht möchten Sie ja dann mal bei uns wohnen. Wir Diana & Kai würden uns freuen.
Und die Moral von der Geschichte….
2011 Alle sind zu Hause und vom Kühlschrank wohl genährt. Mal sehen was noch so passiert, wir schreiben weiter.